Krinnenspitze/Litnisschrofen

Bericht von Bianca Bültmann

Nachdem die Wetteraussichten für den ursprünglichen Tourentag am Sonntag von Gewittern geprägt waren, wurde die Tour um einen Tag vorverlegt auf den 24.07.2021.

Bereits um 6 Uhr war in Schwabmünchen Abfahrt.

Am Parkplatz der Krinnenalpbahn bei Nesselwängle in Österreich wurden wir vier zunächst noch mit Sonnenschein begrüßt. Bis wir die Parkscheine gelöst, unsere Bergschuhe geschnürt und die ersten Höhenmeter auf der Forststraße zurückgelegt hatten, war der Himmel bereits wolkenverhangen und keine Sonne mehr zu sehen. Bald darauf konnten wir erstes Donnergrollen und eine dicke, dunkle Gewitterwolke in westlicher Richtung ausmachen. Diese bewegte sich zum Glück nicht auf uns zu, sondern zog in nördliche Richtung ab. Kurz bevor wir die Bergstation des Liftes erreicht hatten, vielen die ersten Regentropfen auf uns hinab und wir entschieden uns erstmal auf der Krinnenalpe Zuflucht zu suchen. Auch der nette Hüttenwirt hätte nicht so früh mit dem Wetterumschwung gerechnet. Aber der Wettergott hatte in Einsehen mit uns und bis wir unseren Kaffee aufgeschlürft hatten, war es wieder trocken und deutlich heller am Horizont.

Somit konnte der Aufstieg zu unserem ersten Gipfel, der Krinnenspitze beginnen. Über den zügig ansteigenden Gamsbocksteig, mit der eindrucksvollen Kulisse der Tannheimer Berge im Rücken, ging es vorbei an herrlich blühenden Alpenrosen bis zu einem Sattel, der uns einen freien Blick zu den Lechtaler Alpen hinüber gewährte. Ab dort wurde der Pfad steiler und auch die Sonne kämpfte sich langsam durch die Wolken, so dass der Schweiß floss. Den Gipfel bereits im Blick schlängelt sich der Weg durch blühende Almwiesen hinauf. Nach kurzen felsigen Passagen, die handeinsatz erforderten, erreichten wir das 2.001 m hoch gelegene Gipfelkreuz. Nachdem sich das schlechte Wetter gänzlich verzogen hatte, wollten wir auch den zweiten Berg in Angriff nehmen und genossen die Aussicht am Gipfel nur kurz.

Den Litnisschrofen bereits im Blick, wanderten wir über die abschüssige Wiese, vorbei an grasenden Kühen, hinab zur Gräner Ödenalpe (1.726 m).

Von dort brachte uns der immer steiler werdende Pfad zunächst durch Latschengestrüpp, zwischen denen Pferde zufrieden am Grasen waren, dann über gerölliges Gelände unterhalb der Südostabstürze des Litnisschrofen, auf einen grasigen Sattel. Nun mussten nur noch die letzten 50 Höhenmeter zum Gipfel bezwungen werden. Zu Dritt machten wir uns auf den Weg. Unter den neugierigen Blicken und dem rhythmischen, hellen Glockenklang von witzigen Bergziegen über uns, bezwangen wir die etwas knifflige, seilversicherte Kraxelpassage. Die letzten Meter zum Gipfelkreuz des Litnisschrofen (2.068 m) über einen schmalen Grat erforderte nochmal unsere volle Aufmerksamkeit, ehe wir das großartige Panorama in aller Ruhe genießen konnten. Wir stiegen wieder zum Sattel hinab und ließen uns dort unsere verdiente Bergbrotzeit schmecken. Nebenbei saugten wir nochmal den fantastischen Blick auf die umliegenden Berge auf.

Zunächst ging es auf dem gleichen Weg wieder hinab bis zur Gräner Ödenalpe und bald darauf erreichten wir die Nesselwängler Edenalpe, bei der wir für eine Einkehr stopp machten. Schon bald zwangen uns die dunkel heranziehenden Wolken zum Aufbruch. Über den breiten Alpenrosenweg gelangten wir zügig zur Krinnenalpe und mussten schon wieder Donnergrollen vernehmen. Über einen steil abfallenden Steig ging es zügig bergab, ehe wir die letzten Höhenmeter über die Forststraße bis zum Parkplatz zurücklegten. Unten angekommen hatten sich die dunklen Wolken schon wieder verzogen. Somit gönnten wir uns im Gasthaus Schuster auf der Terrasse noch Strudel und Kaffee, bevor wir die Heimfahrt antraten.

Was für ein ereignisreicher, herrlicher Tag!

Tourdaten: 1.200 hm, 18 km